Gedanken zum "Build" vs. "Buy"-Ansatz für Web-Frontends, die ich gerne vor 7 Jahren gehabt hätte ...

Du fängst von Null an, erzielst schnell erste Erfolge und wirst rascher hinter dem Markt zurückfallen, als Du annimmst.

Gedanken zum "Build" vs. "Buy"-Ansatz für Web-Frontends, die ich gerne vor 7 Jahren gehabt hätte ...
Written by
Markus Lorenz
Published on
Oct 14, 2024
Category
Strategy

"Build" vs. "Buy" Ansatz: Wann solltest Du Dein Web-Frontend selbst entwickeln?

Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, welche Fragen Du beantworten musst, um zu entscheiden, ob Du Dein Web-Frontend selbst baust oder ein bestehendes Framework nutzt? Du fängst bei null an, hast schnellen Erfolg, aber wirst dann schneller hinter dem Markt zurückbleiben, als Du es vielleicht erwartest. Warum?

Der generelle Gedanke:

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Von Grund auf neu zu starten bedeutet oft, Zeit und Geld an der falschen Stelle zu investieren. Entwickler und Produktmanager müssen sich mit Dingen wie der Architektur und der Implementierung von Mustern und Frameworks beschäftigen. Dabei läuft es oft darauf hinaus, das Rad neu zu erfinden und Probleme zu lösen, die bereits von bestehenden Frameworks gelöst wurden.

Das Ergebnis? Zeit und Ressourcen werden auf technische Entscheidungen verwendet, die nicht direkt in ein besseres Nutzererlebnis fließen. Stattdessen solltest Du diese Ressourcen lieber in die Bereiche investieren, die Dein Produkt wirklich von anderen unterscheiden.

Ein eigener Frontend-Bau macht Sinn, wenn Du sehr spezielle Anforderungen hast – zum Beispiel eine B2B-App oder eine Anwendung für Außendienstmitarbeiter. Für etablierte Bereiche wie eCommerce-Plattformen haben jedoch bereits viele Standards eine Vielzahl an Herausforderungen gelöst.

Wenn Du Dich gegen ein Framework oder eine Standardlösung entscheidest, bedeutet das auch, dass Du nicht an deren Community oder Updates teilnimmst. Du musst also sicherstellen, dass Du immer auf dem neuesten Stand bleibst, alle Sicherheitsfeatures implementierst und regelmäßig Framework-Updates durchführst. Langfristig gesehen wirst Du ohne erheblichen Ressourceneinsatz (Zeit und Geld) wahrscheinlich hinter den Markt zurückfallen.

Business Performance

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Wenn Du Dich für den "Build"-Ansatz entscheidest, musst Du genügend Ressourcen einplanen, um die APIs zu Deinen Partnern (CMS, Checkout, etc.) regelmäßig zu aktualisieren. Außerdem wird jede Änderung im Geschäftsmodell Entwicklerkapazitäten erfordern. Hast Du dafür ausreichend Kapazitäten eingeplant?

Du benötigst also Entwickler, die am Kern arbeiten, interne Produktmanager, die sich um die Anforderungen kümmern, und Leute, die die Dokumentation übernehmen. Wenn Du diese Ressourcen nicht von Anfang an in Deine Frontend-Planung einbeziehst, wirst Du mittelfristig einen spürbaren Rückgang in Deiner Business-Performance feststellen.

Tech-Team und Organisation

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Aus unserer Sicht ist die zentrale Frage bei der Entwicklung eines Frontends "from scratch", ob Dein Team genug Erfahrung mit E-Commerce-Projekten hat – und ob das ein strategischer Vorteil für Dein Projekt darstellt. Es muss sichergestellt sein, dass genügend Spezialisten in Bereichen wie Sicherheit, SEO, Performance, Architektur und UX zur Verfügung stehen, um den Erfolg des Projekts zu gewährleisten.

Wenn das nicht der Fall ist, ergibt es mehr Sinn, auf ein bestehendes Framework zu setzen und Dein Team darin zu schulen. Neben der technischen Kapazität ist auch eine produktzentrierte Organisation, die effizient mit den Anforderungen umgeht, Voraussetzung dafür, dass das Projekt vorwärtskommt.

Am Ende des Tages geht es darum, ob Du wirklich die Ressourcen und das Know-how hast, um auf lange Sicht einen maßgeschneiderten Ansatz zu fahren – oder ob Du nicht lieber auf eine bewährte Lösung setzt, die Dir sofort einen Marktvorsprung gibt.

Denke immer daran: Ein "Build"-Ansatz ist nicht per se falsch, aber er erfordert umfassende Planung, spezialisierte Ressourcen und eine klare strategische Vision. Wenn Du das nicht im Griff hast, kannst Du Dich schnell im Dschungel der technischen Details verlieren und hinter den Wettbewerb zurückfallen.